Luino - Reiseführer Lago Maggiore & Lago d'Orta
Der ursprünglich römische Militärstützpunkt unter dem Namen Luvinum ist heute mit ca. 15.000 Einwohnern die größte Stadt am Ostufer des Lago Maggiore.
Da der Ort über das Tresa-Tal den kürzesten und einfachsten Weg vom Lago Maggiore zum Lago di Lugano markiert und auch die entfernteren Städte Como und Mailand gut angebunden sind, war er seit dem Mittelalter Zankapfel streitender und wechselnder Herrschaften.
So war Luino ab 1439 beherrscht von den Rusca aus Como, im 16. Jahrhundert von den Schweizer Urkantonen, geriet danach unter die Herrschaft der Visconti und kam mit Mailand zu Österreich, das den Ort verschiedenen Familien zum Lehen überließ.
Karl V. verlieh dem Ort 1541 alternierend mit Maccagno das Marktrecht. Garibaldis Versuch, die österreichische Herrschaft 1848 mit der Schlacht bei Luino abzuschütteln, mißlang zwar zu diesem Zeitpunkt, aber nach Garibaldis endgültigem Sieg über Österreich setzte Luino diesem 1867 ein großes Denkmal.
Im 19. Jahrhundert industrialisierte sich Luino stark, vor allem Spinnereien, Schuhproduktion und chemische Industrie siedelten sich an.
Industrualisierung und beginnender Tourismus wurden verstärkt durch den westlichen Arm der Gotthardbahn, der über Luino und Varese nach Mailand und über Luino und Sesto Calende nach Turin führt.
Die Handelstradition von Luino setzt sich bis heute in dem großen Wochenmarkt fort.
Jeden Mittwoch zieht der Markt Besucher aus der ganzen Region und weit darüber hinaus an und macht Luino zum Ziel von Schiffsverbindungen aus allen Uferstädten des Lago Maggiore.
Vom Lungolago mit seinen schattigen Platanen erreicht man die Kirche Madonna del Carmine, gegründet von dem Karmelitermönch Giacobino Luinese. Die Fresken der Kreuzkapelle sind aus der Luinischule um 1540.
Etwas weiter nördlich liegt ebenfalls am Lungolago die wegen ihrer in die Straße hineinragenden, die Vorhalle mit Baldachin tragenden Säulen auffallende Kirche San Giuseppe aus dem 18. Jahrhundert mit den die Apostel Petrus und Paulus darstellenden barocken Großplastiken zu beiden Seiten des Portals. Die ehemalige Privatkapelle der Familie Serbelloni besitzt eine wertvolle Orgel aus dem 18. Jahrhundert.
Im alten, leicht erhöhten Ortskern hinter dieser Kirche sind einige ältere Häuser erhalten, an einer zentralen Piazetta liegt die Pfarrkirche San Pietro e Paolo, zu der man von der ufernahen Piazza Garibaldi durch verwinkelte Gäßchen gelangt.
Etwas außerhalb der Stadt in Richtung Lugano liegt die Friedhofskirche San Pietro in Campagna. Der äußerlich unscheinbare Bau mit einem Campanile aus dem 11. Jahrhundert besitzt am rechten Seitenaltar ein Fresko der Anbetung der Heiligen Drei Könige, das Bernardino Luini (1475 bis ca 1533) zugeschrieben wird, damit Luino wenigsten ein Werk seines großen Sohns besitzt.
Im nordöstlichen Hinterland von Luino lohnt die Gegend um Dumenza (411 m) und Agra (655 m) einen Abstecher. Von dem kleinen Ferienort Agra kann man zum Valle Veddasca hinübergelangen.
Von Dumenza und Curiglia (670 m) führen markierte Wanderwege zum Monte Lema (1.620 m) an der Grenze zum Tessin hinauf, der Blick reicht von dort zugleich auf die Schweizer Hochalpen (Bernina) im Norden, auf Lago Maggiore im Westen und den Luganer See im Osten.
Im südlichen Hinterland bietet das Val Travaglia ein lohnendes Ziel.
Eine Webcam mit einem aktuellen Bild aus Luino finden Sie hier: Webcam Luino
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